Ehe

Bei der Behandlung des Themas Ehe in „Catherine“ spielt eine zentrale Rolle, ob der Protagonist sich langfristig an seine Partnerin binden möchte. Sein Zwiespalt zwischen Zuneigung und Bindungsängsten manifestiert sich in der Frage: „Soll Vincent seine Freundin heiraten oder nicht?“

Die beginnt gleich zu Anfang, das Thema Heirat zu eröffnen. Vince unterbindet diesen Dialog, bevor er wirklich starten kann. Nichtsdestotrotz befindet er sich damit in einer Drucksituation, die Ausgangspunkt für die moralischen Fragen im Spiel werden. Grundsätzlich funktioniert die Ehe als Mittel der Bindung, ähnlich wie im weiteren Verlauf eine mögliche Schwangerschaft von Katherine.

Ein Element im Gameplay, indem die Ehe immer wieder Gegenstand einer moralischen Auseinandersetzung ist, befindet sich mit dem Beichtstuhl am Ende von Puzzle-Episoden. Dort ist die Bewertung von Antworten klar verteilt. Zwar wird dem Spiel die Entscheidung überlassen, die Ehe zu bewerten. Doch durch das Bewertungssystem der Antworten konnotiert das Spiel die Institution positiv.

So wird die Ehe synonym mit einem sicheren und stetigen Leben verwendet. Daher verursachen Antworten, die die Institution Ehe befürworten grundsätzlich im Moralkompass einen Ausschlag Richtung „Law“. Vince selbst sieht zu Beginn des Spiels die Ehe als Gefängnis. Direkt nach seinem ersten Seitensprung empfindet der Protagonist Reue. Dennoch bleibt der Ausbruch aus der Beziehung mit Katherine, an deren Ende eine Hochzeit steht, weiter eine Option. Je nach Spielart können sich unterschiedliche Konsequenzen ergeben.

Würden Sie jemanden daten, der verheiratet ist?

Ich bin kein Betrüger

Warum nicht?

© Michael Swoboda & Niklas Tröschel // Wintersemester 2017/2018