The Legend of Zelda: Majora’s Mask

Die Neuauflage von „Majora’s Mask“ für das Nintendo 3DS ist bereits die zweite eines Zelda-Klassikers. Nach über 30 Jahren seit seinem ersten Erscheinen, erfreute sich Link immer noch großer Beliebtheit. Das 2015 erschienene Majora’s Mask ist der direkte Nachfolger von „Ocarina of Time“, das 2011 neu aufgelegt wurde. Beide Spiele hatten ihr Debüt auf dem Nintendo 64. „Ocarina of Time“ erschien 1998 und „Majora’s Mask“ im Jahre 2000.

Nachdem man in „Ocarina of Time“ Prinzessin Zelda und das Land Hyrule vor der Herrschaft des Antagonisten Ganondorf gerettet hat, muss man nun als Held der Zeit die Welt davor bewahren, dass der Mond nach drei Tagen auf die Erde niederstürzt.

Das Horrorkid…

…ist in „Majora’s Mask“ nun ein Widersacher? Überrascht dürften Fans und Spieler von „Ocarina of Time“ sein, die das Kind aus dem Wald wiedererkennen. Nachdem man es als Freund in Erinnerung hat, ist es nun jedoch von einer Maske besessen, die laut der Legende den Träger in Dunkelheit stürzt. In der Anfangssequenz reitet der Spieler auf seinem treuen Pferd Epona durch einen dunklen Wald. Mit dem Auftauchen des Horrorkids wird Link zu Fall gebracht, Epona und seine Ocarina werden ihm gestohlen und in einen Deku-Jungen, also einen kleinen Jungen aus Holz, verwandelt. Kurz darauf trifft man auf einen schemenhaften Masken-Händler, von dem der Spieler die Aufgabe erhält, ihm eine Maske wieder zu bringen, um im Austausch seine wahre Gestalt zurück zu erlangen. Diese Maske ist Majora’s Mask und eben diese trägt zu dieser Zeit das Horrorkid.

Ocarina und Masken, der Schlüssel zum Sieg

Nachdem der Spieler dem Horrorkid gegenübertritt und er die Ocarina wieder erlangt hat, spielt der Held der Zeit ein Lied, dass ihn wieder zum Maskenhändler zurück teleportiert. Dort erhält Link nicht nur wie versprochen seine ursprüngliche Gestalt zurück, sondern auch die erste Maske, die es ihm erlaubt, beliebig in die Gestalt des Deku-Jungen zu wechseln. Außerdem erlernt er obendrein noch ein weiteres Lied für die Ocarina. Begleitend zum Schild, Schwert und weiteren Waffen, ist die Ocarina ein sehr wichtiger Gegenstand. Im Verlauf der Reise werden verschiedene Lieder erlernt, die beispielsweise den Zeitfluss verlangsamen oder dem Spieler erlauben in der Zeit zurück zu reisen. Dies will wohl überlegt eingesetzt werden, um nicht nur den Mond daran zu hindern herabzustürzen, sondern auch Nebenaufgaben erfolgreich abzuschließen. Natürlich geht man durch eine gute Tat für seine Mitmenschen nicht leer aus und erhält unter anderem mehr optionale Masken, die einem das Leben erleichtern. Außerdem winken spannende Hintergrundgeschichten durch den Abschluss eben solcher Aufträge.

Das mysteriöse Land Termina

Die Reise erstreckt sich durch ein weites Land, welches sich in vier individuelle Gebiete unterteilen lässt. Durch vergiftete Sümpfe, ein eisiges Gebirge, eine düstere Küste und eine verfluchte Schlucht muss man sich seinen Weg bahnen, der zusätzlich von Monstern bewohnt wird. Um die Geschichte durch zu spielen, ist es jedoch erforderlich die Gebiete in einer vorgegebenen Reihenfolge zu durchlaufen und so sind bestimmte Orte eben nur nach Abschluss einer entsprechenden Aufgabe betretbar. Damit Link Termina vor seinem Schicksal bewahren kann, muss er an jedem der vier Plätze einen Tempel aufsuchen und den Boss des Tempels besiegen. Klingt nach Arbeit, die sich schnell erledigen lässt, aber dahinter steckt viel mehr. Der Spieler muss zunächst seinen Kopf anstrengen und in den jeweiligen Tempeln Rätsel lösen, bis dieser schließlich in den Boss Raum gelangt. Dort angekommen kann der Hüter des Tempels nur mit einer entsprechenden Mechanik besiegt werden, die es herauszufinden gilt. Begleitet wird Link von einer kleinen Fee, die äußerlich etwas an den Schnatz aus „Harry Potter“ erinnert. Sollte der Spieler einmal überhaupt nicht mehr weiterwissen, steht sie ihm mit kleinen Tipps und Denkanstößen zur Seite. Die Aufgaben, in den Tempeln werden mit dem Erhalt neuer Waffen und Lieder immer komplexer, wodurch dem Spieler stetig mehr abverlangt und dieser so unweigerlich besser wird. Generell ist dem hinzuzufügen, dass „Majora’s Mask“ einer der schwierigeren Zelda-Titel ist. Der Spieler steht unter stetigem Zeitdruck, die Tempel oder entsprechende Aufgaben innerhalb einer bestimmten Zeit zu bewältigen. Sollte es ihm nämlich nicht gelingen, muss er entweder, meistens bei Tag eins wieder von vorne beginnen oder das Spiel endet nach Tag drei und dem Herabstürzen des Mondes.

Ein nicht nur äußerlich faszinierendes Figurendesign

Mit jedem Gebiet, welches der Spieler erkundet, trifft er auf interessante Charaktere und Völker. Darunter gibt es zum Beispiel die Goronen, ein primitives Volk in den Bergen, welches sich von Steinen ernährt und besondere Fähigkeiten hat, wie sich durch Lava zu rollen. Der Spieler trifft in „Majora’s Mask“ auf einen ganz besonderen Goronen. Es handelt sich hierbei um einen umherirrenden Geist, mit dessen Hilfe Link, selber zum Goronen wird. Durch die Goronen-Form kann Link den Tempel betreten und die Goronen von einer dämonischen Macht befreien.

Der Gegenpart zu den Goronen ist das Volk der Zora, amphibische Wesen mit blauer Haut. Auch von ihnen bekommt Link eine Maske, was dem Spieler durch eine Verwandlung in einen Zora bereichert. Diese beiden Völker und ihre Geschichten, die der Spieler miterlebt, sind nur ein kleiner Einblick in die phantastische Welt von Termina.

Fürchtet euch nicht vor der Dunkelheit

Die schrille Schönheit sowie die schauderhafte Atmosphäre lässt sich bei Bedarf durch die 3D Funktion der Konsole noch einmal verstärken. Auf musikalischer Ebene schafft es auch dieser Zelda-Titel wieder einmal die Geschichte besonders zu untermalen. Perfekt gesetzte Akzente, die den Spieler erschaudern lassen, wie Links Aufschrei, wenn er eine Maske aufsetzt oder das Geräusch der Mumien, wenn diese den Spieler plötzlich angreifen. Ein weiteres Beispiel für die Vielfältigkeit der audiovisuellen Umsetzung ist die Romani Ranch. Stattet der Spieler der Besitzerin tagsüber einen Besuch ab, lauscht man einer fröhlichen und beruhigenden Musik.

Wenn Link dann jedoch die Geschichte um die Romani Ranch erzählt bekommt, ändert sich diese schlagartig in düstere und man sieht Gestalten, die es zu bezwingen gilt. Generell haben alle Monster in „Majora’s Mask“ keine guten Absichten. So muss der Spieler sich zahlreichen Angriffen und Gefahren stellen und nicht selten selbst zur Waffe greifen um sich und andere zu retten.

Fazit

„The Legend of Zelda: Majora’s Mask“ hat im Vergleich zu anderen Titeln der Reihe und besonders zu seinem Vorgänger eine tiefere und dunklere Geschichte aufzuweisen. Die Verwandlungen, die Link durch die Masken vollführt, der bedrohlich aussehende Mond ständig begleitend im Hintergrund zu sehen oder auch Themen, wie der Tod bis hin zu Skelett- und mumienartigen Monstern sind in dem Spiel anzutreffen. Trotzdem schaffen die Entwickler es, das Ganze für den Spieler in eine schön anzusehende Fantasie Welt mit einer spannenden Geschichte und Charakteren zu verpacken. Neben dem Spielspaß, der im Fokus steht, verstärken besonders auch die dunklen Abschnitte die Atmosphäre des Spiels. Eine USK Einstufung wurde ab 12 Jahren vorgenommen. Schaut man sich die Steuerung, Anforderungen und eben die etwas düsteren Elemente an, so ist diese gerechtfertigt.

 

Eine Rezension von Eva Moll // Wintersemester 2017/2018