Ego-Shooter sind in aller Munde, wie zum Beispiel Counter-Strike: Global Offensive mit 23,3 Millionen verkauften Spielen beweist. Meist werden sie auf PCs und Konsolen gespielt, mittlerweile gibt es aber auch einen wachsenden Markt an Ego-Shooter-Apps für Smartphones. Critical Ops ist mit über 10 Millionen Downloads eine davon.
In der App gibt es viele verschiedene Umgebungen, sogenannte Maps, in denen die verschiedenen Spielmodi gespielt werden können. Von einem normalen Büro über einen Flughafen bis hin zu einer stadtähnlichen Karte mit Kanälen ist für alle Geschmäcker etwas dabei. Das Ziel hierbei ist jedoch immer möglich viele Gegner auszuschalten.
Schon wieder gestorben? Kein Problem beim Deathmatch!
Einer der Standart-Modi ist das sogenannte Deathmatch. Hier treten die Spielenden in zwei Teams gegeneinander an und das Team mit den meisten „Kills“ (Abschüsse) gewinnt. Alle Spieler_innen haben dabei die freie Auswahl, welche Waffen sie nutzen wollen. Wird man einmal besiegt, ist dies kein Problem, denn man wird unbegrenzt wiederbelebt.
Etwas Abwechslung gefällig? Kein Problem: Bombenlegen leicht gemacht!
Wird das Deathmatch mal zu langweilig, gibt es noch das sogenannte Bombenszenario. In zwei Teams, mit jeweils 5 bis 8 Spielenden, versuchen die „Terroristen“ eine Bombe zu legen und diese vor dem Entschärfen zu bewahren. Alternativ können die Terroristen auch gewinnen, indem sie alle Spielenden des gegnerischen Teams, der „Antiterroreinheit“, eliminieren. Die Antiterroreinheit gewinnt, wenn sie es schafft, die Bombe zu entschärfen oder mindestens ein Teammitglied am Ende übrig bleibt. Eine Runde dauert hierbei 1 Minute und 40 Sekunden, bei ungefähr sechs Runden. Nach der Hälfte der Runden werden die Teams gewechselt. Wird man innerhalb der Runde erledigt, muss man bis zum Ende der Runde warten. Auch die eingeschränkte Waffenwahl ist ein weiterer Unterschied zum Deathmatch. Alle Spielenden starten zu Beginn des Bombenszenarios mit einem Guthaben von 800$, mit dem zu Beginn jeder Runde die Waffen gekauft werden können. Durch Kills kann das Guthaben steigen oder es sinkt, wenn man selber getötet wird. Logischerweise sind bessere Waffen auch teurer. Es ist also essenziell, so viele Kills wie möglich zu erlangen, um sich in der nächsten Runde besser ausrüsten zu können. Des Weiteren ist es auch möglich, sich mit Granaten und Schutzausrüstung einzudecken.
Level up: das Waffenspiel
Der dritte und letzte Spielmodi ist das sogenannte Waffenspiel. Auch hier gibt es die beiden Teams, jedoch treten die Spielenden für sich selbst an. Ziel ist es, durch Kills die nächsthöhere Stufe mit einer besseren Waffe zu erreichen, bis die höchste Stufe 15 erreicht ist. Gewonnen hat, wer die Stufe zuerst erreicht.
Und wie sieht es mit der Gewalt aus?
Wird man selber getroffen, färbt sich der Bereich über dem Fadenkreuz rot, um eine Verletzung zu visualisieren. Wird man getötet, kippt man um und der Bildschirm wird schwarz. Es werden also keine übertriebenen Darstellungen gezeigt. Auf der anderen Seite ist die Waffengewalt jedoch das einzige Mittel zur Konfliktlösung und hat keine Folgen.
Im Google Play Store hat die App eine Kennzeichnung ab 18 Jahren, da „explizite Gewalt“ dargestellt wird. Diese Empfehlung wurde durch IARC vergeben. Da Critical Ops aus der Ego-Perspektive gespielt wird, wird sehr schnell ein annähernd authentisches Bild der Situation erzeugt, man agiert sozusagen als der Schütze/die Schützin. Szenen in denen die Gegner erschossen werden, durch die Wucht des Aufpralls durch die Luft fliegen und anschließend unnatürlich verrenkt herumliegen, sind für Jüngere nicht geeignet. Ältere Jugendliche können diese Darstellung mit genügend Medienerfahrung für sich einordnen.
Fazit:
Die Spielmechanik der App ist von Titeln wie Counter-Strike inspiriert. Trotz des kriegerischen Szenarios werden keine expliziten Darstellungen gezeigt und es geht in erster Linie um das taktische und strategische Vorgehen. Zur tendenziell weniger detailgetreuen Gewaltdarstellung trägt auch die geringere Auflösung bei. Hierdurch gibt geringere Möglichkeiten, Gewalt realistisch darzustellen, wie es beispielsweise bei hochauflösenden PCs der Fall ist. Durch die Darstellung auf den kleinen Displays der mobilen Endgeräte entsteht also eine entlastende Distanz. Jugendliche ab 16 Jahren verfügen in der Regel über genug Medienerfahrung um das Geschehen für sich einordnen zu können. Bei Jüngeren sollten die Eltern beachten, dass die oben genannten Punkte verstörend wirken können.
Eine Rezension von Pia Froese // Sommersemester 2018